La petite vadrouille

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Bruno Podalydès, ein Filmemacher der Leichtigkeit, zeichnet sich in seinen Komödien durch einen aufrichtig fröhlichen Ton aus, der aus einer anderen Zeit zu stammen scheint. Der verbreiteten Trübsinnigkeit setzt er eine ansteckende Lebenslust entgegen, die von sanft rebellischen Figuren getragen wird. Dabei verschliesst er jedoch nicht die Augen vor den Schattenseiten unserer Zeit. Nachdem er in Les deux Alfred die Start-up-Kultur verspottet hat, nimmt er in La petite vadrouille die Geschlechterverhältnisse in Arbeitsbeziehungen aufs Korn. Justine (Sandrine Kiberlain), die mit einem sympathischen Taugenichts (Brunos Bruder Denis Podalydès) zusammen ist, wird von ihrem Chef (Daniel Auteuil) beauftragt, ein «überraschendes» Wochenende zu organisieren, zu dem er seine Auserwählte einladen möchte. Das grosszügig bemessene Budget wird in bar ausbezahlt. Mehr braucht es nicht, um die Assistentin, unterstützt von ihrem Mann und ihren Freunden, die alle noch blanker sind als sie, davon zu überzeugen, dass man das Geld behält und mit minimalen Kosten ein wirklich ungewöhnliches Wochenende organisiert: eine romantische Kanalrundfahrt an Bord eines Bootes, das von einem seltsamen Kapitän (verkörpert vom Regisseur) gesteuert wird. Als sich die improvisierte Crew an die Begrüssung von Justines Chef macht, verrät dieser seiner Angestellten, dass er das Wochenende mit niemand anderem als ihr verbringen will. Im Lauf der folgenden Reise, die von Eifersuchtsanfällen und unerwarteten Begegnungen geprägt ist, verschieben sich die Machtverhältnisse, fallen die Masken und vertauschen sich die Rollen auf überraschende Weise. Das Ganze strahlt einen angenehmen Hauch von Freiheit aus, von der schliesslich auch der schweigsame Matrose des Schiffes Gebrauch macht, als er sich ohne Vorwarnung mit einer Klimaschützerin absetzt und damit auf seinen Anteil am Geld verzichtet. Liebe hat keinen Preis.